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16.08.2001; 19:25 Uhr
GEMA zeigt sich im Kampf gegen Musikpiraterie kämpferisch
"Internet ohne Schutz für Rechteinhaber wird Fata Morgana bleiben"

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Verwertungsrechte (GEMA) zeigt sich im Kampf gegen die Musikpiraterie kämpferisch. Die GEMA stehe fest an der Seite der Musikindustrie, wenn es darum gehe, den Piraten im Internet das Handwerk zu legen, meinte der stellvertretende Vorsitzende der Verwertungsgesellschaft, Jürgen Becker, auf der Musikmesse Popkomm am 16.8.2001 in Köln. Das rechtswidrige Brennen von Musik-CDs und das Herunterladen von Liedern aus dem Internet gefährdeten die wirtschaftlichen Grundlagen eines ganzen Berufsstandes. Politik und Gesellschaft forderte Becker auf, Musiker und Unternehmen im Kampf gegen den Musikdiebstahl zu unterstützen. Nur ein wirksamer Schutz der Rechteinhaber könne die Musikkultur in den Datennetzen zum Blühen bringen.

Mit Nachdruck trat der Chefsyndikus der GEMA der Behauptung entgegen, das Urheberrecht behindere die freie Entfaltung des Webs und damit die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologien. Die Vision eines gleichsam anarchischen Internets ohne Schutz für die Rechteinhaber werde "eine Fata Morgana in einer kulturellen Wüste" bleiben, meinte Becker. Die Freiheit der Datennetze müsse ihre Grenzen dort haben, wo die Rechte von Urhebern, Künstlern und Produzenten mit Füßen getreten werde. Becker warnte davor, den wirtschaftlichen Schaden durch den millionenfachen Musikdiebstahl zu unterschätzen. Die Musikpiraterie schmälere nicht nur die Gewinne der Konzerne, sondern greife auch in die Taschen der Künstler. Betroffen seien nicht nur große Musikstars, sondern insbesondere auch jüngere Musiker, die erst am Beginn ihrer Laufbahn ständen und Verluste nicht leicht wegstecken könnten.

Nach den Worten von Becker setzt die GEMA beim Kampf gegen die Musikpiraterie auf den Einsatz eines wirksamen Kopierschutzes, der das illegale CD-Brennen unterbindet und auch Urheberrechtsverletzungen im Internet verhindert. Becker zeigte sich außerdem zuversichtlich, dass die Bundesregierung bei der geplanten Überarbeitung des Urheberrechts den massenhaften Urheberrechtsverletzungen im Internet Rechnung tragen werde. Die Interessen der Urheber und der Musikindustrie seien bei Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) gut aufgehoben, meinte er.

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