Keine Mehrheit für ARD-Fernseh-Werbung nach 20 Uhr
Der Vorstoß von ARD-Programmchef Günter Struwe, in der ARD Fernseh-Werbung auch nach 20 Uhr zu zeigen, ist auf Ablehnung gestoßen. Der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), meinte am 24.8.2001 gegenüber der Online-Ausgabe der Financial Times Deutschland (FTD), für eine Verschiebung der Werbegrenze gebe es bei den Ministerpräsidenten der Länder zur Zeit "leider" keine Mehrheit. Beck sagte, er rate der ARD, "das Thema bleiben zu lassen". Er selbst sei zwar für dafür, dass Werbung auch nach 20 Uhr gesendet werden dürfe, wenn sie von der Werbezeit vor 20 Uhr abgezogen würde. Eine Mehrheit dafür sei aber "nicht in Sicht", bedauerte der SPD-Politiker.
Struwe meinte am 22.8.2001 gegenüber der Zeitschrift media & marketing, er halte im Lauf der nächsten fünf Jahre bei Fußballspielen in der ARD Werbung auch nach der gesetzlich geregelten 20-Uhr-Grenze für möglich. Der ARD-Programmchef verwies auf die hohen Kosten, die der ARD für den Kauf entsprechender Senderechte entständen. Falls sich die ARD mit ihren Wünschen durchsetzt, könnte sie rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Werbung auch in der attraktiven Hauptsendezeit ausstrahlen. Das würde es den Landesrundfunkanstalten erleichtert, das Geld für die Senderechte der Fußball-WM zusammenzubekommen, für die sie von der Kirch-Gruppe bisher erst eine Kaufoption erworben haben. Zum vereinbarten Kaufpreis wurde nichts bekannt. Im Vorfeld war aber von einem Betrag zwischen 450 und 500 Millionen Mark die Rede.
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