mobiles Menü Institut für Urheber- und Medienrecht
06.09.2001; 15:01 Uhr
USA: Yahoo nimmt E-Books ins Angebot
Zusammenarbeit mit vier großen Verlagen angekündigt

Das Internetportal Yahoo nimmt elektronische Bücher ("E-Books") in sein Angebot. Eine entsprechende Vereinbarung mit vier der größten US-amerikanischen Verlagshäuser gab der für den Einkaufsbereich des Unternehmens zuständige Geschäftsführer Rob Salomon am 6.9.2001 bekannt. Yahoo bekommt durch die Zusammenarbeit mit den Verlagen HarperCollins, Penguin Putnam, Random House und Simon & Schuster nach eigenen Angaben Zugriff auf einen der größten Bestände an E-Books weltweit. Ab sofort sind unter der Internet-Adresse des Unternehmens etwa 1000 Titel erhältlich, darunter Romane von so bekannten Autoren wie Stephen King. Wie der Internet-Buchhändler Amazon, der seit längerem E-Books im Programm hat, setzt auch Yahoo in seinem Angebot auf Adobes eBook Reader und den Microsoft Reader.

Die beteiligten Verlage hoffen, durch die Zusammenarbeit mit Yahoo mit ihren E-Books endlich Zugang zum Massengeschäft zu bekommen. Der Vertrieb von elektronischen Büchern ist bisher wegen der nach wie vor kleinen Anzahl verfügbarer Titel, der Vielzahl verwendeter Dateiformate und dem Fehlen großer Anbieter ein Nischengeschäft geblieben. Durch die Kooperation mit Yahoo könnte sich das ändern. Das Unternehmen erreicht mit nach eigenen Angaben mit seinen Angeboten 200 Millionen Nutzer in 24 Ländern und ist damit die größte Verbraucherplattform weltweit. Dass an Yahoo keiner der großen Medienkonzerne beteiligt ist, erleichtert es der Firma außerdem, als "neutraler Partner" für die Verlage aufzutreten, die ihre Produkte im Internet unter einem Dach anbieten können. Nicht beteiligt ist an dem Projekt bisher allerdings die Buchsparte des weltgrößten Medienunternehmens AOL Time Warner.

Der US-amerikanische Internet-Buchhändler Amazon hat elektronische Bücher schon seit November 2000 im Programm. Angeboten werden inzwischen fast 4000 Titel, die entweder für Adobes eBook Reader oder für den Microsofts Reader heruntergeladen werden können. Amazon will elektronische Bücher in Zukunft auch über seine Tochterunternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan anbieten. Das deutsche Angebot des Internet-Buchhändlers soll möglicherweise noch in diesem Jahr entsprechend ergänzt werden. Bisher werden von deutschen Verlagen allerdings noch wenig Titel in elektronischer Form angeboten.

Institutionen:

[IUM/jz]

Permanenter Link zu dieser News Nr. 361:

https://www.urheberrecht.org/news/361/


Zurück zur Liste


Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.

Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.

Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!

Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.