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17.10.2001; 17:04 Uhr
Europaabgeordnete wollen besseren Vertrieb europäischer Filme fördern
Kulturausschuss spricht sich für Förderprogramm zu Gunsten der Filmindustrie aus

Abgeordnete des Europäischen Parlaments (EP) haben sich dafür ausgesprochen, den Vertrieb europäischer Filme durch ein neues Förderprogramm zu unterstützen. Der Kulturausschuss des Parlaments machte am 16.10.2001 darauf aufmerksam, dass im Jahr 2000 der Anteil europäischer Produktionen an den Filmen, die in den Kinos innerhalb der Europäischen Union (EU) gezeigt worden seien, mit 22,5 Prozent auf einen neuen Tiefstand gefallen sei. Der Anteil amerikanischer Filme sei dagegen auf 73,7 Prozent gestiegen. Ein weiteres Problem sei, dass die europäischen Filme im vergangenen Jahr nur 26 Prozent der Erlöse an den Kinokassen außerhalb ihres Herkunftslandes eingespielt hätten. Grund dafür seien vor allem Unzulänglichkeiten im Vertrieb und Mangel an Mitteln für Vermarktung und Bewerbung der Produktionen, beklagten die Parlamentarier. Die Abgeordneten sprachen sich deshalb für einen ehrgeizigen, integrierten, mehrjährigen Plan aus, um die europäische Filmindustrie über das bestehende MEDIA-Programm der EU hinaus wettbewerbsfähiger zu machen.

Die Europäische Kommission, die Europäische Investitionsbank und den Europäischen Investitionsfond riefen die Abgeordneten dazu auf, bei Umsetzung der sogenannten i2i-Initiative zur Förderung der Film- und Fernsehindustrie Fördermittel vor allem zum Ausbau länderübergreifender Vertriebskanäle für europäische Filme bereitzustellen. Die Kommission bat der Ausschuss außerdem, beim Sechsten Rahmenprogramm der Europäischen Union im Bereich der Forschung ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Neuentwicklungen im Bereich digitale Filmproduktion und -vorführung zu lenken, um unter anderem die mehrsprachige Produktion von Filmen zu erleichtern. Auch bei der Überarbeitung der EU-Fernsehrichtlinie soll nach dem Willen der Europaparlamentarier die europäische Filmwirtschaft nicht vergessen werden. Nachgedacht werden sollte dort beispielsweise über Mindestsendezeiten zur Bewerbung europäischer Filme und einen Mindestprogrammanteil nicht-nationaler europäischer Produktionen, meinten die Abgeordneten.

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