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08.01.2002; 16:52 Uhr
Kommission veröffentlicht neue Richtlinien für MEDIA-Programm
EU-Fördermittel für Filmproduzenten unter erleichterten Voraussetzungen

Unabhängige europäische Filmhersteller können ab sofort unter erleichterten Voraussetzungen EU-Fördermittel für ihre Produktionen erhalten. Das ergibt sich aus neuen Vergaberichtlinien zum MEDIA-Programm, die die Europäische Kommission (Kommission) am 8.1.2002 in Brüssel vorstellte. Verbessert wurde vor allem die Förderungsbedingungen für Multimediaprojekte. Internetangebote können beispielsweise ab sofort schon dann gefördert werden, wenn sie in mindestens zwei Sprachen erstellt werden. Bisher gab es EU-Fördermittel erst dann, wenn das Vorhaben wenigstens dreisprachig war. Multimediaangebote, die bereits eine Erstförderung erhalten haben, können außerdem auf Antrag in den Genuss einer Anschlussförderung kommen. Bessere Aussichten auf Geld aus Brüssel haben nach den neuen Richtlinien auch Trickfilmproduzenten. Für einen Antrag auf Mittel aus dem MEDIA-Programm reicht es künftig aus, wenn sie bereits mindestens zwei Kurzfilme hergestellt haben. Erleichtert wurden auch die Förderungsmöglichkeiten für Spiel- und Dokumentarfilmer. Weiterführende Informationen, persönliche Beratung und die erforderlichen Unterlagen sind bei MEDIA Desk Deutschland in Hamburg erhältlich.

Mit dem MEDIA-Programm der Europäischen Union, das bereits mehrmals neu aufgelegt wurde, soll die Wettbewerbsfähigkeit der Medienwirtschaft in der EU insgesamt gestärkt werden. Im Rahmen des Programms wird unter anderem die Herstellung, Verbreitung und Bewerbung von Spiel-, Dokumentar-, Fernseh- und Trickfilmen gefördert. Geld gibt es außerdem für Projekte im Bereich berufliche Weiterbildung und für Filmfestivals. Im Zeitraum von 2001 bis 2005 stehen für das MEDIA-Programm Mittel in Höhe von über 400 Millionen Euro zur Verfügung. Die EU hofft, auf diesem Weg die erdrückende Übermacht nordamerikanischer Filme vor allem auf dem europäischen Kinomarkt zu beenden. Der Anteil europäischer Produktionen an den Filmen, die in den Kinos innerhalb der EU gezeigt wurden, ist im Jahr 2000 mit 22,5 Prozent auf einen neuen Tiefstand gefallen. Der Anteil nordamerikanischer Filme ist dagegen auf 73,7 Prozent gestiegen. Grund dafür sind nach Auffassung des Europäischen Parlaments vor allem Unzulänglichkeiten im Vertrieb und Mangel an Mitteln für Vermarktung und Bewerbung der Produktionen. Die Parlamentarier fordern deshalb bereits seit längerem mehr Fördermittel zum Ausbau länderübergreifender Vertriebskanäle.

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