Urheberrechtsstreit: Harvard-Professor einigt sich außergerichtlich mit Plattenfirma
In dem Urheberrechtsstreit um die Sperrung eines bei »YouTube« hochgeladenen Vorlesungsmitschnitts haben sich Online-Meldungen zufolge der US-amerikanische Copyright-Experte Lawrence Lessig und das australische Musiklabel Liberation Music außergerichtlich auf einen Vergleich verständigt. Lessig, unterstützt von der Electronic Frontier Foundation (EFF), warf der Plattenfirma die unrechtmäßige Sperrung eines bei »YouTube« hochgeladenen Vorlesungsmitschnitts vor und reichte Klage ein (vgl. Meldung vom 23. August 2013).
Wie die EFF mitteilt, haben sich beide Seiten darauf verständigt, die Höhe des von Liberation Music zu zahlenden Schadensersatzes nicht öffentlich zu machen. Laut »irights« ist das Label »erfreut, die Auseinandersetzung mit Lessig ›freundschaftlich‹ beigelegt zu haben«. Liberation Music habe eingeräumt, dass die Nutzung des streitgegenständlichen Songs im Sinne des »Fair-Use« nach US-amerikanischem Recht und im Sinne des »Fair Dealing« nach australischem Recht zulässig war. Zugleich habe die Plattenfirma zugesichert, seine Copyright- und »YouTube«-Policies so anzupassen, dass vergleichbare Fehler nicht mehr passieren. Sperranträge an das Videoportal sollen demanch in Zukunft erst übermittelt werden, wenn »Fair-Use«-Bestimmungen geprüft wurden.
Die Ausgleichzahlung will Lessig der EFF spenden, um deren Aktivitäten im Bereich Open Access zu fördern.
Dokumente:
- Pressemitteilung der EFF vom 27. Februar 2014
- Meldung bei ights.info vom 1. März 2014
- Meldung bei Netzpolitik vom 28. Februar 2014
- Meldung bei Heise Online vom 28. Februar 2014
Institutionen:
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