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13.03.2002; 21:19 Uhr
"My favourite Book" stellt Geschäft Ende März 2002 ein
Unternehmen sah sich als Alternative zu herkömmlichen Verlagen - "Umsatzziele verfehlt"

Der Verlag My favourite book ist mit seinem Versuch gescheitert, die deutsche Verlagswirtschaft zu revolutionieren. Das Unternehmen teilte am 13.3.2002 in Düsseldorf mit, es werde seinen Geschäftsbetrieb Ende März 2002 nach weniger als einem Jahr einstellen. Als Grund gab die Geschäftsführung an, man habe die selbst gesteckten Umsatzziele verfehlt. My favourite book war im Mai 2001 mit dem Anspruch an den Start gegangen, eine Alternative zu herkömmlichen Verlagen zu bieten. Autoren konnten bei dem Unternehmen ihr Buch für eine einmalige "Titelpauschale" von 5700 Euro veröffentlichen lassen. Im Gegenzug versprach My favourite book 100 Freiexemplare, hochwertige Buchausstattung, weltweiten Vertrieb über das Internet und 50 Prozent Autorenhonorar für jedes verkaufte Buch. Auch bei einer etwaigen Zweitverwertung sollten die Autoren die Hälfte aller Lizenzgebühren erhalten. Trotz nach Unternehmensangaben "ermutigender Verkaufszahlen" und guten Besprechungen bei einigen Titeln konnte sich das Modell aber kurzfristig nicht am Markt durchsetzen. Der Verlag macht dafür vor allem das Fehlen eines starken Partners aus dem Medienbereich und das insgesamt schwierige Marktumfeld verantwortlich. Den Autoren wird nach Angaben des Unternehmens durch die Geschäftsaufgabe kein finanzieller Nachteil entstehen. My favourite book teilte mit, alle Rechte an den Manuskripten gingen an die Urheber zurück. Die Titelpauschalen würden in voller Höhe zurückerstattet, die Honorare aus dem Verkauf der Bücher zur Gänze vergütet.

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[IUM/jz]

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