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21.03.2002; 18:30 Uhr
Musikbranche beklagt Umsatzeinbußen durch CD-Kopien
2001 Umsatzrückgang von zehn Prozent - Mehr als 180 Mio. selbstgebrannte Musik-CDs

Die deutsche Musikindustrie macht das massenhafte Kopieren von Musik-CDs für erhebliche Umsatzeinbußen verantwortlich. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft (Bundesverband Phono), Gerd Gebhardt, teilte am 21.3.2002 in Hamburg mit, der Branchenumsatz mit Musik-CDs, LPs und MCs sei im Jahr 2001 um 10,2 Prozent von 2,490 auf 2,235 Milliarden Euro eingebrochen. Gleichzeitig hätten nach einer neuen Untersuchung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im vergangenen Jahr 17,1 Millionen Verbraucher Musik auf 182 Millionen CD-Rohlinge kopiert. Das sei mehr als die 173 Millionen CD-Alben, die 2001 in Deutschland verkauft worden seien. Gebhardt warnte, mit dieser Entwicklung seien selbstgebrannte Musik-CDs zu einer "echten Bedrohung für die Musikwirtschaft" geworden. "Es wurde noch nie so viel Musik gehört wie heute, aber eben nicht gekauft, weil das Kopieren so einfach und kostengünstig ist", beklagte der Verbandsvorsitzende. Gebhardt forderte, der Gesetzgeber müsse den Problemen der Branche schnell Rechnung tragen. Bei Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie müsse die Umgehung von Kopierschutzmechanismen untersagt werden. Außerdem sollten Vervielfältigungen zu privaten Zwecken in Zukunft nicht mehr durch Dritte hergestellt werden dürfen.

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