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07.05.2002; 18:08 Uhr
"Mehrzahl der Nutzer ist nicht bereit, für digitale Inhalte zu zahlen"
Unternehmensberatung empfiehlt, nicht Inhalte, sondern Kundenbindung zu verwerten

Statt Inhalte im Internet gegen Geld anzubieten, sollte die Verwertungswirtschaft versuchen, durch die kostenlose Verteilung von Musik oder Filmen die Bindung zu bestehenden Kunden zu erhöhen und dadurch auch den Absatz kostenpflichtiger Angebote zu unterstützen. Das empfiehlt die Unternehmensberatung Diebold der Medienbranche. Vom Aufbau eines eigenen Direktvertriebs für den Absatz kostenpflichtiger Inhalte über das Internet rät die 100prozentige Tochter der Deutschen Telekom ab. Dieses Geschäft würden schon in wenigen Jahren Dienstleister und Netzbetreiber übernehmen, meinen die Unternehmensberater.

Das Internet und vor allem Musiktauschbörsen wie Napster hätten in den weltweiten Datennetzen eine "Umsonst-Kultur" etabliert, warnt Diebold. Die Mehrzahl der Nutzer sei deshalb nicht mehr bereit, für digitale Inhalte zu bezahlen. Das zeigten auch die rückläufigen Verkaufszahlen von Musik-CDs. Durch die Möglichkeit zur jederzeitigen Vervielfältigung verlören die Produkte an Exklusivität und damit an wirtschaftlichem Wert. Nach Auffassung der Unternehmensberater können auch Kopierschutzverfahren diese Entwicklung bestenfalls verzögern, aber nicht verhindern. Verschlüsselte und kopiergeschützte Inhalte seien in der Vergangenheit regelmäßig schon nach kurzer Zeit ungeschützt im Internet aufgetaucht. Der Aufbau kostenpflichtiger Inhalte mache aus diesem Grund keinen Sinn, solange auch kostenlose Angebot im Internet verfügbar seien.

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