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18.06.2002; 22:07 Uhr
US-Musikindustrie setzt sich im Streit mit Audiogalaxy durch
Musiktauschbörse verpflichtet sich zur Lizensierung angebotener Musik - Außergerichtlicher Vergleich

Die US-Musikindustrie hat sich im Streit mit der Musiktauschbörse Audiogalaxy um Urheberrechtsverletzungen durch Nutzer des Internetangebots durchgesetzt. Wie die Recording Industry Association of America (RIAA) und die National Music Publisher's Association (NMPA) mitteilten, verpflichtete sich Audiogalaxy am 17.6.2002 in einem außergerichtlichen Vergleich, das Anbieten urheberrechtlich geschützer Musikstücke durch seine Nutzer nur nach einer Lizensierung bei den jeweiligen Rechteinhabern zuzulassen. Vor dem Erwerb entsprechender Nutzungsrechte sollen hochgeladene Musikdateien nicht abgerufen werden können. Außerdem muss das Unternehmen der Musikindustrie Schadensersatz in ungenannter Höhe zahlen. Im Gegensatz verpflichteten sich RIAA und NMPA zur Rücknahme einer Klage, die sie im Mai 2002 gegen Audiogalaxy angestrengt hatten. Die Verbände hatten der Musiktauschbörse damals vorgeworfen, mitverantwortlich für massenhafte Urheberrechtsverletzungen zu sein. Vorausgegangen waren erfolglose Versuche des Unternehmens, durch Filterprogramme Urheberrechtsverstöße seiner Nutzer zu unterbinden. RIAA-Präsidentin Hilary Rosen erklärte, die Einigung sei eine Warnung für alle anderen Dateitauschbörsen, die nach wie vor der Verletzung von Urheberrechten Vorschub leisteten. Der Vergleich bestätige, dass die Verantwortung für Rechtsverstöße in einem Tauschnetzwerk letztlich beim Netzwerkbetreiber liege. Ähnlich äußerte sich ihr Kollege Edward Murphy von der NMPA: "Die Botschaft ist klar - im Internet ist kein Platz für Angebote, die die Leistungen von Urhebern ohne angemessene Entschädigung ausbeuten", meinte Murphy.

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[IUM/jz]

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