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02.07.2024; 19:15 Uhr
Perplexity AI und Paywall-Inhalte
Debatte um mögliche Umgehung

Die Zeit fasst die Debatte um die KI-basierte Suchmaschine von Perplexity AI zusammen, die den Verdacht betrifft, die Suchmaschine umgehe unzulässigerweise Paywalls. Gleichzeitig entfachten Suchmaschinen wie Perplexity AI auch den Streit um das Leistungsschutzrecht erneut.

Perplexity AI bezeichnet seine Suchmaschine als »Antwortmaschine«, denn sie liefere auf Fragen zusammenfassende Antworten, die eng an die jeweiligen Quellen anknüpfe und darauf mit Links konkret verweise. Anfang Juni war erstmals der Verdacht öffentlich geäußert worden, dass Perplexity AI dabei auch auf Inhalte zugreife, die hinter einer Paywall liegen und daher grundsätzlich nicht für Perplexity AI zugänglich sein sollten. Auslöser dafür waren Recherchen, die ergaben, dass die Suchergebnisse teils Inhalte eingebunden hatten, die hinter einer Paywall lagen.

Eine eigene Recherche von Zeit hat dazu keine klare Antwort geliefert. Es sei jedoch weiterhin denkbar, dass Perplexity AI »eine Art offizielle Hintertür« nutze, die zum Beispiel für Google gedacht sei. Sie ermöglicht es u.a. bestimmten Suchmaschinen, auf den Volltext von Paywall-Inhalten zuzugreifen, damit die Inhalte ebenfalls in den Suchergebnissen angezeigt werden können. 

»[D]er Trend zu sogenannten Zero-Click-Searches« könne auch die Debatte um das Leistungsschutzrecht wiederentfachen. Bei »Zero-Click-Searches« handelt es sich um solche Suchvorgänge, die wie Perplexity AI ein zusammenfassendes Ergebnis liefern, sodass sich der Besuch der dahinterstehenden Websites erübrigt. Der angesprochene Streit betrifft die Frage, welche Inhalte Suchmaschinen in welchem Umfang ohne Gegenleistung wiedergeben dürfen.

Dokumente:

[IUM/ee]

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