7,4 Millionen US-Dollar Zahlungsverpflichtung wegen Urheberrechtsverletzung durch Musikhit
Bei dem Song »Blurred Lines« von Pharell Williams und Robin Thicke handelt es sich um ein Plagiat des Songs »Got to Give it Up« von Soullegende Marvin Gaye. Dieser Ansicht ist die achtköpfige Jury eines Gerichts in Los Angeles am 10. März 2015 und sprach der Familie des 1984 verstorbenen Sängers Zahlungen in Höhe von 7,4 Millionen US-Dollar zu. Gegenüber »USA Today« ließ Pharell Williams über seine Sprecherin Amanda Silverman verlauten, dass er zwar das juristische Verfahren akzeptiere, aber von der Entscheidung extrem enttäuscht sei. Hierbei handele es sich um einen schrecklichen Präzedenzfall für die weitere Entwicklung von Musik und Kreativität. Er habe »Blurred Lines« mit Herz, Geist und Seele geschaffen und habe ihn niemandem weggenommen. Die Sprecherin teilte mit, dass sie zunächst das Urteil überprüfen und ihre Optionen überdenken müssten, bevor man sich zum weiteren Vorgehen in dem Fall äußern könne.
Wie »USA Today« am 11. März 2015 berichtet, kam die Jury zu ihrer Entscheidung, nachdem sie fast eine Woche Zeugenaussagen zu den Ähnlichkeiten der beiden Musikstücke gehört hatte. Die Beklagtenseite negierte, sich an dem Stück von Gaye bedient zu haben. Von Gaye inspiriert zu sein und das Gefühl hervorzurufen, das eben die Musik des Soulsängers bewirkt habe, sei nicht verboten. Dem »Hollywood Reporter« vom 3. März 2015 zufolge hat der Song 16.675.690 US-Dollar eingebracht. Davon erhielten die Beklagten Musiker jeweils rund 5,2 (Williams) und 5,6 (Thicke) Millionen US-Dollar.
Einem Bericht des »Telegraph« zufolge kündigte Richard Busch, der Anwalt der Familie Gaye an, dass die Familie im nächsten Schritt gegen den weiteren Vertrieb des Songs "»Blurred Lines« vorgehen werde. Die aktuelle Verkaufszahl liegt bei 7,3 Millionen.
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