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02.10.2008; 14:26 Uhr
EFF kritisiert Kampf der US-Musikindustrie gegen Filesharing
Bericht »RIAA v. The People: Five Years Later« veröffentlicht

Die US-amerikanische Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF), die sich für die mediale Selbstbestimmung des Bürgers einsetzt, hat einen Bericht zum Vorgehen des amerikanischen Musikverbandes Recording Industry Association of America (RIAA) im Kampf gegen illegales Filesharing veröffentlicht. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass in den vergangenen fünf Jahren nach der Kampfansage der RIAA an die Tauschbörsennutzer mit etwa 30.000 Bürgern nur ein Bruchteil der rund 60 Millionen Filesharer in den USA verklagt wurden und die Tauschbörsennutzung weiter zugenommen habe. Die Auswahl der vor Gericht gebrachten Nutzer sei daher willkürlich und ungerecht, so die EFF in ihrem Bericht. Ein Kritikpunkt dabei ist die Praxis, dass überwiegend Privatleute wegen der Verfügbarmachung vergleichsweise weniger Songs in ihren freigegebenen Dateiordnern von der RIAA zur Rechenschaft gezogen würden. Einige Gerichte hätten in diesen Fällen bereits Klagen zurückgewiesen, wie beispielsweise der bekannt gewordene Fall von Jammie Thomas, die ursprünglich zu einer Strafe von 220.000 US-$ verurteilt wurde und deren Fall nun neu aufgerollt wird.

Das Problem sei, dass sich durch die Kampagne der RIAA und trotz der 30.000 Gerichtsverfahren das Bewusstsein der meisten Bürger für geistiges Eigentum nicht geändert habe. Auch den von der RIAA vertretenen Musikern und Plattenfirmen hätte der Kampf gegen Tauschbörsennutzung im Ergebnis keinen finanziellen Vorteil gebracht, so der Bericht der EFF.

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