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10.05.2004; 14:20 Uhr
Autoren und Verleger verurteilen Forderung der Tonträgerindustrie
Unterschriftenaktion gegen die geplante Senkung der Vergütung für Autoren gestartet

In der Diskussion um die Höhe der Tonträger-Vergütungssätze hat der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) in einer Solidaritätsinitiative mit den Autoren eine Resolution verabschiedet, die laut Pressemitteilung des DMV vom 10.5.2004 bereits von vielen Autoren persönlich unterschrieben worden ist. Zu den 3.000 Unterzeichnern zählen Größen wie Marius Müller-Westernhagen, Xavier Naidoo, und James Last. Die Unterschriftenaktion wendet sich gegen »die Pläne der deutschen Tonträgerindustrie, ihre CD-Lizenzen um über 40 Prozent zu kürzen«. Angaben der Präsidentin des DMV, Dagmar Sikorski, zufolge handelt es sich bei der Initiative um eine der größten von Musikverlegern und Autoren gemeinsamen in den letzten Jahrezehnten gestarteten Aktionen. Die Musikverleger wollen die Resolution über die Medien verbreiten und Politikern in Deutschland sowie im europäischen Ausland überreichen. Von diesen erhoffen sie sich Unterstützung bei ihrem Vorgehen gegen die Forderung der Musikindustrie, die nach Ansicht der Musikverleger zum Ruin der Komponisten, Texter, Bearbeiter und Musikverlage führen würde. Dies geht aus einem offenen Brief des DMV an die Deutsche Landesgruppe der International Federation of Phonographic Industry (IFPI) hervor.

Die deutsche Landesgruppe der IFPI möchte ab 1.1.2004 eine Senkung des bisherigen Vergütungssatzes für Autoren für die Lizenzierung von Tonträgern von 9,009 % vom Herstellerpreis auf 5,6 % erreichen. Bei der Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) wurde ein entsprechender Antrag eingereicht. Bis zur Gerichtsentscheidung wird der Differenzbetrag auf von der IFPI eigens hierfür eingerichtete Sperrkonten überwiesen.

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