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09.03.2004; 16:08 Uhr
Plagiatsvorwurf gegen italienische Fernsehfigur Gabibbo
Western Kentucky University fordert 250 Millionen Dollar vom italienischen Fernsehunternehmen Mediaset

Die in der italienischen Satire-Fernsehshow »Striscia la Notizia« auftretende Figur Gabibbo ist angeblich ein Plagiat. Dies behaupten Vertreter der Western Kentucky University, die Gabibbo für eine Kopie ihres Maskottchens Big Red halten. US-Medienberichten zufolge fordert die Universität 250 Millionen US-Dollar wegen Urheberrechts- und Markenrechtsverletzung von dem zum Medienimperium des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gehörenden Fernsehunternehmen Mediaset. Nachdem eine gütliche Einigung nicht zustande gekommen war, hat die Universität Klage eingereicht. In den nächsten Tagen soll die erste Anhörung vor einem italienischen Gericht stattfinden. Die US-Hochschule wirft Mediaset vor, sich bei dem Entwurf Gabibbos zu stark an der äußeren Erscheinung ihres Maskottchens orientiert zu haben. Seit seiner Einführung vor 13 Jahren profitiere die italienische Nachahmung erheblich von dem guten Image Big Reds. Dies will die Universität unter anderem mit einem Interview belegen, dass das italienische Boulevardblatt »Novella 2000« mit dem Direktor der Fernsehshow »Striscia la Notizia«, Antonio Ricci, geführt hat. Darin soll Ricci erklärt haben, dass eine Abbildung Big Reds erst zu der Idee für die Figur Gabibbos geführt habe und dass Big Red zu Gabibbo geworden sei. Ricci wiegelt dieses Argument damit ab, dass er in dem Interview lediglich gescherzt habe. Big Red und Gabibbo sähen sich ähnlich, wie sich wohl hunderte anderer Maskottchen ähnelten. Mediaset hat nun seinerseits gegen die in Ravenna ansässige Firma Adfra, die Jacken mit Big Red-Aufdruck verkauft, Klage eingereicht. Die Firma profitiere in illegaler Weise von Gabibbos Ruhm.

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[IUM/kr]

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