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19.07.2005; 17:14 Uhr
Schleichwerbung bei Tatort
Westdeutscher Rundfunk stellt Strafantrag

Die sowohl bei der ARD als auch bei einigen Privatsendern festgestellten Schleichwerbeskandale bleiben nicht ohne Folgen für die angeblich Verantwortlichen. So hat der Westdeutsche Rundfunk (WDR) einem Bericht der dpa vom 19.7.2005 zufolge Strafantrag gegen Frank Döhmann, Ex-Geschäftsführer der Produktionsfirma Colonia Media, gestellt. Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Tochter der ebenfalls mit Schleichwerbungsvorwürfen konfrontierten Bavaria Film.

Nach Angaben einer Pressemitteilung des WDR vom 19.7.2005 ist der Grund hierfür die bezahlte Schleichwerbung in zwei Münsteraner Tatorten »Der dunkle Fleck« (20.10.2002) und »Fakten, Fakten« (1.12.2002). In beiden Fällen sollen die Bausparkasse der Sparkassen (LBS) und der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) für die Platzierung von Produkten gezahlt haben. Die Zahlungen sollen über eine Agentur abgewickelt worden sein, die zu 80 Prozent Döhmann, zum damaligen Zeitpunkt noch Colonia-Chef, gehörte. Da die Colonia für die Dienste der Agentur 109.000 Euro mehr gezahlt habe, als sie für die Platzierung der Produkte eingenommen habe, sei ihr außerdem ein Schaden in dieser Höhe entstanden.

Alle Produktionen der Colonia für den WDR seit 1994 werden überprüft. Bis dahin werden sie gesperrt. Die Colonia Media hat nach Angaben des WDR neben dem »Tatort« die Reihen »Schimanski« und »Der Fahnder« und auch »Mittwochsfilme« produziert.

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