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11.09.2005; 15:07 Uhr
Vorwurf der Schleichwerbung bei Wahlberichterstattung der ARD
Linux kritisiert angebliche Schleichwerbung für Microsoft

Der Linux-Verband hat der ARD Schleichwerbung für Microsoft vorgeworfen und den Senderverband aufgefordert, die in ihrer Wahlberichterstattung implementierten Logos des Softwareherstellers zu entfernen. Dies meldet der Verband in einer Pressemitteilung vom 9.9.2005. Derzeit werde geprüft, welche juristischen Schritte gegen »diese Schleichwerbung in Informations- und Nachrichtensendungen« einzuleiten seien. Stein des Anstoßes ist die Einblendung des Microsoft-Logos in Grafiken mit Umfrage-Ergebnissen, die in verschiedenen Sendungen, so zum Beispiel bei Sabine Christiansen am 4. September, gezeigt wurden. Der Verband vermutet, »dass die gesamte Wahlberichterstattung, soweit sie Grafiken des Dienstleisters dimap/infratest verwendet, zu großen Teilen mit einem dauerhaft sichtbaren Microsoft-Logo ausgestrahlt wird«. Den Hinweis der ARD, dass technische Dienstleister der beauftragten Umfrage-Unternehmen mit Einverständnis der verantwortlichen Sender die Möglichkeit hätten Logos einzubinden, könne für Wahlsendungen nicht gelten. Das so genannte Grafik-Sponsoring sei »allenfalls bei Sportsendungen« zulässig, die aber nicht mit Wahlberichterstattungen vergleichbar seien. »Insbesondere wenn öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen mit Werbung durchmischt würden, leide deren Glaubwürdigkeit und Authentizität. Daher sei für die Zuschauer Schleichwerbung eine Beeinträchtigung der politischen Information«, argumentiert der Verband.

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[IUM/kr]

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