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07.11.2005; 17:52 Uhr
China moniert kostenloses Anbieten chinesischer Filme auf US-amerikanischen Websites
Vereinigung zum Schutz von Filmrechten zieht rechtliche Schritte in Betracht

Die chinesische Vereinigung zum Schutz von Filmrechten hat festgestellt, dass rund 150 chinesische Filme - darunter nahezu alle, im Ausland bekannten chinesischen Filme - zum kostenlosen Download und Ansicht auf mehreren US-amerikanischen Internetseiten bereit stünden. Wie das staatseigene China Internet Information Center (CIIC) in einer Pressemitteilung vom 7.11.2005 berichtet, hat die chinesische Vereinigung zum Schutz von Filmrechten bereits Rechtsanwälte beauftragt, die rechtliche Lage zu klären und gegebenenfalls vor Gericht zu ziehen. Nach Ansicht des Direktors der Vereinigung, Zhu Yongde, handeln die Betreiber der Webseiten ohne Genehmigung der Regisseure und verletzten damit deren Urheberrechte.

Im Sommer 2005 hat die Motion Picture Association of America mit China ein Memorandum zum Urheberrechtsschutz abgeschlossen, wonach die US-amerikanischen Filmstudios in einem Abstand von drei Monaten Listen mit den geplanten Veröffentlichungsdaten ihrer Homevideoprodukte für China an das Chinesische Kulturministerium und die staatliche Verwaltung für Radio, Film und Fernsehen (SARFT) schicken. Hierdurch soll den Behörden die Identifikation der Raubkopien erleichtert werden. In dem Abkommen verpflichtet sich China, die vor der offiziellen Veröffentlichung in China auf dem Markt erhältlichen Homevideoprodukte, als illegal und wertlos anzusehen. Regelungen für Fälle von illegalen Offerten chinesicher Filme in den USA enthält das Abkommen nicht. Dem CIIC zufolge fordert nun ein Vertreter des SARFT von den USA für den Fall der bestätigten Piraterie ähnliche Schritte wie für das eigene Land.

Dokumente:

[IUM/hl]

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