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07.12.2005; 16:07 Uhr
Sony BMG: Neue Sicherheitslücke bei Kopierschutz
Knapp 6 Millionen ausgelieferte CDs betroffen

Der Entertainmentkonzern Sony BMG kommt nicht zur Ruhe. Wie die amerikanische Verbraucherschutzorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) und das Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 6.12.2005 erklärten, sind 5,7 Millionen in den USA und Kanada ausgelieferte Musik-CDs mit dem Kopierschutzprogramm »MediaMax Version 5« ausgestattet, das beim Abspielen der CD auf dem Computer Dritten den Zugriff auf den PC des Nutzers eröffnet. Dabei installiert die von der amerikanischen Firma SunComm Technologies Inc. entwickelte Software einen Dateien-Ordner, über den wegen Sicherheitsschwächen in den Freigabeeinstellungen des Betriebssystems »Windows« die Kontrolle über den Computer von außen erlangt werden kann.

Die EFF hatte den Fehler durch eine gezielte Untersuchung von Musik-CDs von Sony BMG entdeckt und letztere davon unterrichtet. Der Konzern hat darauf bereits reagiert und von dem Hersteller der Software einen Sicherheits-Patch entwickeln lassen, der aus dem Internet herunterladbar ist und die Sicherheitslücke schließen soll.»Wir sind der EFF dankbar, uns von diesem Umstand in Kenntnis gesetz zu haben«, sagte Thomas Hesse, Präsident von Sony BMG und zuständig für das »Global Digital Business«.

Das betroffene Programm unterscheidet sich von dem »XCP«-Kopierschutzprogramm, das den Entertainmentkonzern in den letzten Wochen in das Kreuzfeuer der Kritik gebracht hatte. »XCP« habe sich »versteckt«, so dass man nicht wusste, dass es überhaupt da war, erklärte Kurt Opsahl, staff attorney von der EFF laut eines Berichts des »Spiegel Online« vom 7.12.2005. Dennoch sei »MediaMax Version 5« gefährlich, da der durchschnittliche Nutzer kaum wisse, wo er danach suchen müsse, wenn man ihn nicht explizit darauf hinweise.

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