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13.12.2005; 16:32 Uhr
Sony BMG kommt wegen Kopierschutz nicht zur Ruhe
Hesse: Über das Wie von Kopierschutz muss nachgedacht werden

Wie aus einer Pressemitteilung vom 8.12.2005 hervorgeht, ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft von Illinois, USA gegen den Unterhaltungskonzern Sony BMG Music Entertainment (Sony BMG) wegen der von ihm verwendeten Kopierschutzsoftware »XCP« auf Musik-CDs. Die Generalstaatanwältin von Illinois, Lisa Madigan, warnt die Verbraucher vor dem Erwerb der CDs, da trotz der Rückrufaktion durch Sony BMG weiterhin Exemplare mit »XCP«-Software in den Geschäften zu finden seien. »XCP« soll das Kopieren des Datenträgers erschweren, installiert sich beim Abspielen der CDs auf Computern aber unbemerkt und dient so echten Viren als Einfallstor auf private PCs. Die Staatsanwaltschaft hat daneben Ermittlungen aufgenommen, um zu klären, ob das Entertainment-Unternehmen mit der Verwendung von »XCP« gegen Verbraucher- und Datenschutzgesetze verstoßen hat.

Darüber hinaus spricht Madigan auch eine Warnung gegen ein anderes, von Sony BMG auf Musik-CDs eingesetztes Kopierschutzprogramm aus und rät von einem Abspielen der CDs auf Computern ab, da der von dem Unternehmen per Internet angebotene »patch«, über den ein Deinstallieren des Programms möglich sein soll, als nicht hinreichend effizient anzusehen sei. »MediaMax Version 5« eröffnet Dritten beim Abspielen der CDs auf dem Computer der Verbraucher den Zugriff auf denselben, indem Sicherheitsschwächen in den Freigabeeinstellungen des Betriebssystems »Windows« ausgenutzt werden.

Unterdes hat Thomas Hesse, Präsident von Sony BMG und zuständig für das »Global Digital Business«, gegenüber der »bbc online« am 9. 12.2005 erklärt, den Weg nochmals zu überdenken, wie die Menschen von der Nutzung von Raubkopien abgehalten werden könnten. »Kernpunkt ist aber daran zu erinnern, dass die Urheberrechtsverletzungen eine große Herausforderung für die Musikindustrie ist und diese Ausgangspunkt der gegenwärtigen Probleme sind«, sagte Hesse.

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[IUM/hl]

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