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16.03.2006; 10:54 Uhr
Contergan-Skandal darf nicht ausgestrahlt werden
Pharmafirma erwirkt einstweilige Verfügung gegen WDR

Der Film um die Geschichte des Skandals um das Arzneimittel Contergan darf nicht ausgestrahlt werden. Einer Pressemitteilung der Aachener Pharmafirma Grünenthal vom 15.3.2006 zufolge erwirkte diese vor dem Landgericht Hamburg eine entsprechende einstweilige Verfügung gegen den WDR. Das Unternehmen, das das Medikament entwickelt und vermarktet hatte, wehrte sich mit dem Antrag gegen »15 Falschdarstellungen im Drehbuch«. Wie Sebastian Wirtz, Geschäftsführender Gesellschafter der Grünenthal GmbH, laut der Mitteilung erklärte, handelt es sich bei den 15 Darstellungen »um Schlüsselszenen, die die geschichtlich verbürgten Ereignisse um Contergan schwerwiegend entstellen«.

Angaben des Produktionsunternehmens Zeitsprung auf seiner Webseite zufolge sollte der WDR-Zweiteiler mit dem Titel »Eine einzige Tablette« im Herbst im ARD-Programm laufen. Laut einer Pressemitteilung des WDR vom 16.3.2006 ist die Verfilmung des Drehbuchs noch nicht abgeschlossen. Man habe im Vorfeld zu der ergangenen Verfügung Gespräche mit dem Pharmaunternehmen geführt. Dessen Forderungen, die Namen »Grünenthal« und »Contergan« im Film nicht zu nennen, hätte man jedoch nicht nachkommen können. Die künstlerische Aufarbeitung brisanter Themen deutscher Geschichte müss mit Mitteln des Fernsehfilms möglich sein und bleiben, erklärte Michael Souvignier, Produzent der Zeitsprung.

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