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07.08.2006; 19:18 Uhr
Geplante Satellitengebühr sorgt für Unruhe
ARD und ZDF warnen vor Entwicklung hin zu Bezahlfernsehen

Auf deutliche Ablehnung ist die Einführung einer so genannten »Satellitengebühr« für die Programme der RTL-Senderfamilie und MTV-Deutschland bei Politik und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gestoßen. Die Ankündigung, die digitalen Sendesignale per Satellit gegen eine monatliche Gebühr grundverschlüsselt auszustrahlen (siehe hierzu Meldung vom 3.8.2006), sei »der direkte Weg ins totale Bezahlfernsehen«, sagte laut »sz-online« vom 7.8.2006 der amtierende Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission Thomas Gruber. Darüber hinaus könne sich nach Ansicht des ZDF-Intendanten Markus Schächter die Verhandlungsposition der Öffentlich-Rechtlichen verschlechtern, da Lizenzgeber von Sportrechten und Spielfilmen künftig auf eine »gebietsweise eingeschränkte und damit verschlüsselte Ausstrahlung« dringen könnten.

In der »FAS« vom 6.8.2006 hatte RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt Kritik an den Verschlüsselungsplänen mit dem Argument zurückgewiesen, dass langfristig nur so das werbefinanzierte private Free-TV gesichert werden könne, zumal es sich bei der monatlichen Gebühr nur um eine technische Zugangspauschale handele. Dies sieht der Vorsitzende der Länder-Medienkommission und SPD-Vorsitzende Kurt Beck ähnlich - trotz seiner grundsätzlichen Kritik an den Verschlüsselungsplänen. Einem Bericht von »heise online« vom 7.8.2006 zufolge wies er auf die rein rechtlich zulässige Möglichkeit für ARD und ZDF hin, ebenfalls »technische Entgelte wie bisher bereits im Kabel« einführen zu können - um zugleich anzufügen, »dass sie gut beraten wären, dies nicht zu tun«.

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