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11.01.2007; 17:31 Uhr
ALM regt Neugestaltung des terrestrischen Sendernetzbetriebes an
Trennung von Netz und Nutzung fördert Entwicklung der Digitalisierung

Durch eine Neugestaltung des terrestrischen Sendernetzbetriebes könnten positive Effekte für eine optimale Nutzung des vorhandenen Frequenzspektrums und die Entwicklung der Digitalisierung in Deutschland erzielt werden. Nach Ansicht der Gemeinsamen Stelle Digitaler Zugang (GSDZ) der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten leide die Entwicklung bislang daran, dass die bisherigen Betreiber der Sendernetze, die ARD und die Deutsche Telekom in Nachfolge der Post, weniger Anreize für ein Vorantreiben der Digitalisierung hätten. In ihrem Digitalisierungsbericht 2006 führt die GSDZ aus, dass das Besitzstandsdenken der öffentlich-rechtlichen Anstalten ausgeprägt sei, da sie noch immer über einen vertikal integrierten Sendernetzbetrieb verfügten und so die Möglichkeit hätten, »möglichst viel Frequenzspektrum zu horten«. Auf der anderen Seite habe sich die Deutsche Telekom beim Ausbau des mobilen Fernsehens den strategischen Interessen seiner Mobilfunktochter T-Mobile untergeordnet und auf Synergien bei den digitalen Sendestandards DVB-T und DVB-H verzichtet.

Weiterhin nachteilig sei die regionale Aufstellung der ARD-Sendernetze, die nicht juristisch separiert seien und keiner transparenten Buchführung unterlägen. Abhilfe könne hier geschaffen werden, wenn der Sendernetzbetrieb einer selbstständigen Organisation unterworfen würde und so auch für andere Gesellschafter geöffnet werden könnte. Diesen Ansatz hätten zum Beispiel, so die GSDZ am 11.1.2007, Großbritannien und Finnland gewählt, auch Österreich beabsichtige eine entsprechende Verselbständigung des Sendernetzbetriebs.

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