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16.01.2007; 12:52 Uhr
Streit um Vergütungsregelungen für Urheber: Der Ton verschärft sich
VG Wort wirft Druckerindustrie Manipulation von Zahlen und Zusammenhängen vor

Als »dreist« und »aus dem Zusammenhang gerissen« bezeichnete die Verwertungsgesellschaft VG Wort die Darstellungen der Druckerindustrie im Zusammenhang mit der Novellierung des deutschen Urheberrechts und der damit diskutierten Reform des Abgabensystems für die Vergütung urheberrechtlich geschützter Werke (siehe hierzu Meldung vom 8.11.2006). Unter dem Motto »Teuerland - Wir schlagen drauf« haben verschiedene Unternehmen der IT-Geräteindustrie zu einer Protestaktion und Podiumsdiskussion am 17.1.2007 in Berlin eingeladen, um auf die ihrer Ansicht nach überzogenen Forderungen der Verwertungsgesellschaften hinzuweisen. Bereits im Vorfeld kritisierten sie unter anderem die »hohen Verwaltungskosten der Verwertungsgesellschaft Wort« und den damit verbundenen zu geringen Ausschüttungen an ihre Wahrnehmungsberechtigten. Außerderm warnten vor Mehrbelastungen von Reprographiegeräten, da dies zu wirtschaftlichen Nachteilen des Standorts Deutschland führen werde. Der Vorstand der VG Wort, Ferdinand Melichar, bezeichnete diese Darstellungen als »Machwerk«; sie stellten die Positionen der Verwertungsgesellschaften unvollständig dar und ließen sich mit den regelmäßig in den Geschäftsberichten der VG Wort veröffentlichten Zahlen mühelos widerlegen.

Mit der Novellierung des Urheberrechts sollen die bisher durch den Staat festgelegten pauschalen Vergütungssätze für Speichermedien und Vervielfältigungsgeräte zukünftig zwischen Herstellern auf der einen und Urhebern auf der anderen Seite frei ausgehandelt, jedoch auf maximal fünf Prozent der Gerätepreise gedeckelt werden.

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