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12.02.2007; 12:01 Uhr
Kopierschutz in der Diskussion
EMI erwägt Verzicht auf DRM-Systeme

Das Musikunternehmen Electric and Musical Industries Ltd. ( EMI) zieht einen Strategiewechsel beim Online-Vertrieb seiner Musiktitel in Betracht. Wie die »Financial Times Deutschland« (FTD) am 12.2.2007 berichtet, verhandeln die Briten mit den Internetanbietern Wippit und E-Music, Musiktitel aus dem EMI-Repertoire ohne »Digital-Rights-Management«(DRM)-Software zu vertreiben. Konsequenz dessen wäre eine größere Freiheit der Kunden bei der Nutzung der Musikdateien, da DRM-Systeme in der Regel nur den Einsatz bestimmter Abspielgeräte von online erworbener Musik erlauben. Hintergrund einer solchen Entscheidung sind laut »FTD« die weiterhin sinkenden Absatzzahlen beim CD-Verkauf, die jedoch der Online-Vertrieb bislang nicht hätte auffangen können. Laut »zdfheute.de« könnte ein solcher »schutzloser« Verkauf jedoch nur gegen einen Aufpreis erfolgen; über eine mögliche Preisstruktur von EMI ist angesichts der noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen nichts bekannt.

Bereits in der vergangenene Woche hatte Apple-Chef Steve Jobs für Aufregung gesorgt mit der Aufforderung an Musikkonzerne, Musikdateien ohne Kopierschutz zu verkaufen, da dies auch beim Verkauf physischer Tonträger wie CDs die Regel sei. Die Deutschen Phonoverbände bezeichneten dieses Ansinnen als scheinheilig, da Apple selbst mit seinem Online-Angebot »iTunes«, mit dem dabei verwendeten hauseigenen Kopierschutz und mit dem für derart erworbene Musik ausschließlich verwendbaren Abspielgerät »iPod« selbst ein geschlossenes Vertriebssystem verfolge, das den Einsatz interoperabler Abspielgeräte verhindere.

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