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20.11.2012; 23:00 Uhr
Tolkien-Erben verklagen Warner Bros. wegen Urheberrechtsverletzung
Kläger fordern Unterlassung der Vermarktung bestimmter Merchandisingartikel und eine Entschädigung in Höhe von 80 Millionen US-Dollar

Wie das US-Onlinemagazin »Deadline« berichtet, haben die Erben des Autors der »Herr der Ringe«-Trilogie, J.R.R. Tolkien, das Produktionsunternehmen Warner Bros. auf die Zahlung von 80 Mio. US-Dollar sowie die Unterlassung der Vermarktung digitaler Merchandisingartikel verklagt. Ein Vertrag aus dem Jahr 1969 gestatte lediglich die Vermarktung von zu dieser Zeit üblichen Merchandisingartikeln wie Spielfiguren oder Kleidung, alles Elektronische oder Digitale sei nicht miteinbezogen. Nach der Klageschrift umfassen die zur Vermarktung zugelassenen Merchandisingartikel lediglich materielle Waren, so genannten »tangible merchandise«. Dennoch werden Videospiele mit Figuren aus »Herr der Ringe« und »Der Hobbit« zum Download angeboten. Auch Glücksspiel Artikel seien nicht Gegenstand der Rechtseinräumung. Warner Bros. vermarkte jedoch sowohl Online-Glücksspiele als auch Casino-Slot-Maschinen mit den Figuren aus Tolkiens Romanen. Neben der Vertragsverletzung argumentieren die Kläger damit, dass die Vermarktung derartiger Artikel dem Ansehen von Tolkiens Werk schaden würde.

Nach Aussage der Kläger gegenüber »Deadline«, sahen sie sich gezwungen diesen Weg zu gehen, um den literarischen und wirtschaftlichen Nachlass zu schützen und hoffen auf eine rasche Klärung der Auseinandersetzung. Die Beklagten haben dem Onlinemagazin gegenüber keine Stellungnahme abgegeben. 

Dokumente:

[IUM/kr]

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