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20.01.2021; 13:35 Uhr
Geoblocking im Kartellrecht
EU-Kommission erhebt Bußgeld gegen "Steam" und fünf Videospiel-Publisher

Die Europäische Kommission hat Bußgelder in Höhe von insgesamt 7,8 Millionen Euro an Valve, den Betreiber der Spieleplattform Steam, sowie fünf Videospiel-Publisher wegen eines Verstoßes gegen europäisches Kartellrecht ausgesprochen. Das hat die Kommission in einer Stellungnahme vom heutigen Tag bekanntgegeben.

Konkret wirft die Europäische Kommission laut Stellungnahme Valve und den Publishern Bandai Namco, Capcom, Focus Home, Koch Media und ZeniMax vor, durch die untereinander vereinbarte Praxis des Geoblockings gegen geltendes Recht verstoßen zu haben. Hintergrund ist, dass die beteiligten Unternehmen, so die Kommission weiter, durch Vereinbarungen den grenzübergreifenden Onlineerwerb von Videospielen innerhalb der Union ausgeschlossen hätten. Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margrethe Vestager, sagte dazu, dass die in Frage stehende Vereinbarung den Verbrauchern die Vorteile des digitalen Binnenmarktes entziehe und es dadurch unmöglich gemacht werde, "sich in der gesamten EU das beste Angebot aussuchen [zu] können."

Die Geldbußen für die fünf Publisher wurden dabei abgesenkt, da diese laut Mitteilung mit den Behörden kooperiert hätten. Valve hingegen hat sich scheinbar nicht kooperationswillig gezeigt und muss nun folglich die volle Strafe bezahlen.

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[IUM/th]

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