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30.04.2002; 10:14 Uhr
Söhne von Prinzessin Caroline von Monaco unterliegen gegen "Bunte"
Keine Geldentschädigung bei Abdruck einer fiktiven Familienszene

Die beiden Söhne von Prinzessin Caroline von Hannover, Andrea und Pierre Casiraghi, sind in einem Rechtsstreit mit der Bunten um die Veröffentlichung von Zeichnungen mit fiktiven Familienszenen vor Gericht unterlegen. Das teilte am 26.4.2004 der Burda-Verlag mit, in dem die Bunte erscheint. Die Zeitschrift hatte im Dezember 1997 auf seiner Titelseite und im Innenteil Zeichnungen abgedruckt, die die Brüder mit ihrer Familie bei einer fiktiven Weihnachtsszene darstellten. Eine nochmalige Veröffentlichung wurde dem Burda-Verlag bereits im April 1998 gerichtlich verboten. Mit weiteren Klagen wollten die Casiraghis nun vor Gericht Geldentschädigungen in Höhe von jeweils mindestens 30.000 Mark (rund 15.300 Euro) durchsetzen. Der Hamburger Rechtsanwalt Matthias Prinz begründete die Forderungen damit, es sei niemand zuzumuten, durch eine Zeichnung in privaten Lebenssituationen dargestellt zu werden, die es so oder so ähnlich nicht gegeben habe. Die Bunte sprach dem gegenüber von einer "völlig harmlosen Darstellung", die nicht in das Persönlichkeitsrecht der Kläger eingreife. Das LG gab der beklagten Zeitschrift im Ergebnis Recht. Die Richter meinten, die Abbildungen verletzten zwar das Recht der Kläger am eigenen Bild. Der Abdruck sei aber keine so schwerwiegende Verletzung des Persönlichkeitsrechts, dass die Zahlung einer Geldentschädigung unabdingbar sei (Az. 324 O 699/00 und 324 O 700/00). Die beiden Urteile sind nicht rechtskräftig.

(Die Urteile wurden mitgeteilt von der Rechtsanwaltskanzlei Prof. Schweizer, München)

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