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09.11.2001; 14:43 Uhr
USA: Random House gibt E-Book-Geschäft auf
"E-Book-Markt nicht so stark wie erhofft"

Die Verlagsgruppe Random House gibt in den Vereinigten Staaten das E-Book-Geschäft ihres Tochterunternehmens AtRandom auf. Grund sind die nach wie vor sehr niedrigen Verkaufszahlen mit den elektronischen Büchern. "Der E-Book-Markt ist nicht so stark, wie wir gehofft hatten", erklärte Random House-Sprecher Tom Perry am 8.11.2001 in New York. Die Titel von AtRandom sollen in Zukunft in herkömmlicher, gedruckter Form von anderen Häusern der Verlagsgruppe vertrieben werden. Perry kündigte an, Random House USA werde das Geschäft mit E-Books nicht völlig aufgeben. Man sei weiter an dem Markt interessiert und werde die Digitalisierung der eigenen Titel auch in Zukunft vorantreiben. Die deutsche Random House-Gruppe und ihr Tochterunternehmen Prisma Electronic Publishing, das sich ebenfalls mit dem Verlag von E-Books befasst, ist von der Entscheidung der amerikanischen Kollegen anscheinend nicht direkt betroffen. Hinter Random House steht der deutsche Medienkonzern Bertelsmann.

AtRandom war im Sommer 2000 mit großen Hoffnungen an den Start gegangen. Die Random House-Tochter setzte von Anfang an auf einen zweigleisigen Vertrieb, die angebotenen Titel waren sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form erhältlich. Anders als andere Anbieter legte sich AtRandom dabei bei den E-Books nicht auf ein bestimmtes Dateiformat fest, sondern liess dem Käufer zuletzt die Wahl zwischen Adobes "Acrobat Reader", Microsofts "Reader" und vier anderen Formaten. Obwohl auch Bücher bekannter Autoren wie Stephen King und Peter Straub im Angebot waren, lief das Geschäft von Anfang an schleppend. Von einzelnen Titeln wurden nur mehrere Hundert Stück abgesetzt. Ohne Erfolg blieb auch ein Versuch im Frühjahr 2001, sich vom Massengeschäft auf eher spezielle Bücher zu verlegen. Auch Titel wie "Dr. Smiths Guide to Medical Websites" sorgten nicht für den erhofften Umsatz.

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[IUM/jz]

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