Nachdem die Öffentlich Rechtlichen zunächst ihre Verträge mit der Kabel Deutschland GmbH (Kabel Deutschland) gekündigt hatten, haben ARD und ZDF nun auch den Kabelanbietern Ish, Iesx und Kabel BW gekündigt. Damit wenden sich die Sender gegen die drohende Verlegung ihrer Plätze auf dem digitalen Zugangsmenü der Kabelanbieter, erklärte ZDF-Sprecher Walter Kehr der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. »Es kann nicht sein, dass die Programme von ARD und ZDF erst beim zweiten oder dritten Klick mit der Fernbedienung erscheinen.« Ein diskriminierungsfreier Zugang, wie ihn Decoder mit dem so genannten MHP-Standard (Multimedia Home Plattform) bieten, müsse gewährleistet werden, forderte Kehr. Noch empfangen die meisten Kabelnutzer die Programme analog. Die Digitalisierung der Kabelnetze wird nun aber von den Kabelnetzbetreibern voran getrieben. Kehr kritisierte das Vorgehen der Kabel Deutschland. Das Unternehmen habe vor, den ganzen Kabelmarkt aufzukaufen und habe dem Bezahlsender Premiere mit seinem Bouquet einen bevorrechtigten Zugang gewährt. Weiter sprach sich Kehr gegen das Vorhaben der Kabel Deutschland aus, den Empfang digitaler Programme nur noch mit lizenzierten Receivern zu ermöglichen. Er forderte, Receiver nach dem Standard Multimedia Home Plattform zuzulassen. Decoder mit dem MHP-Standard ermöglichen, neben den frei zugänglichen Programmen zahlreiche Zusatzdienste über praktisch jedes MHP-fähige Endgerät zu empfangen.

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