Im Korruptionsfall um den ehemaligen Sportchef des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Wilfried Mohren, hat das Landgericht Leipzig den Angeklagten in 19 Fällen der Bestechlichkeit und in drei Fällen der Vorteilsnahme für schuldig befunden und nach einem umfassenden Geständnis zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung sowie einer Geldstrafe in Höhe von 8.250 EUR verurteilt. Mohren war vorgeworfen worden, rund 331.000 EUR von Unternehmen und Sportverbänden erhalten und dafür Sendezeit der Rundfunkanstalt vergeben zu haben, unter anderem für werbewirksame Auftritte verschiedener Firmen und der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Zur Verdeckung dieser Einnahmen waren die Geldleistungen über die Veranstaltungsfirma von Mohrens Ehefrau erfolgt, die ebenfalls angeklagt war. Sie wurde wegen Beihilfe zu einer Geldstrafe in Höhe von 6.600 EUR verurteilt.

Zivilrechtlich hatten sich das Ehepaar Mohren und der MDR bereits am 9. September 2009 auf einen Vergleich geeinigt. Wie »digitalfernsehen.de« berichtet, will der MDR seine Schadensersatzklage vor dem Arbeitsgericht Leipzig gegen Zahlung der ursprünglich erhaltenen 331.000 EUR und Ersatz der bisherigen Prozesskosten in Höhe von 50.000 EUR zurücknehmen.

Dokumente:

• Meldung digitalfernsehen.de vom 30. September 2009
• Meldung Spiegel Online vom 29. September 2009

Institutionen:

• Mitteldeutscher Rundfunk
• Stiftung Deutsche Sporthilfe