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03.08.2006; 10:01 Uhr
RTL und MTV strahlen ab 2007 über Satellit grundverschlüsselt aus
DLM plädiert für »Must-free-Offer«-Regelung für reichweitenstarke Programme

Der europäische Satellitenbetreiber SES Astra, die Sendergruppe RTL und der deutschsprachige Ableger von MTV-Networks haben sich auf eine grundverschlüsselte Ausstrahlung der digitalen Programme der TV-Sender ab 2007 geeinigt. Einem Bericht der »Financial Times Deutschland« vom 2.8.2006 zufolge müssen Vebraucher eine monatliche Nutzungsgebühr von 3,50 EUR entrichten, um mittels einer zusätzlichen Zugangskarte ein breiteres Programmangebot zu erhalten. Für welchen Zeitraum die Signale sowohl verschlüsselt als auch unverschlüsselt ausgestrahlt werden sollen (so genannter Simulcast), liege nach Auskunft von SES Astra im Ermessen der TV-Sender, meldet »Digitalfernsehen.de«. Die abgeschlossenen Verträge liegen nun dem Bundeskartellamt zur Prüfung vor - erst wenn dieses entschieden hat, will die ProSiebenSat.1 Media AG über eine Grundverschlüsselung seiner digtalen Programme für den Satellitenempfang entscheiden.

Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten lehnte am 3.8.2006 die Entscheidung von RTL nicht grundsätzlich ab. Da dieses Vorgehen aber einem Paradigmenwechsel gleichkomme und daher auch Risiken beinhalte, müssten einige grundlegende regulatorische Fragen geklärt werden. Die DLM fordert eine offene Diskussion aller Beteiligten, die ihr besonderes Augenmerk auf die technische und unternehmerische Zugangsoffenheit der Astra-Plattform zu richten habe. Der stellvertretende DLM-Vorsitzende Victor Henle brachte die Idee einer »Must-free-Offer«-Regelung für bestimmte reichweitenstarke Programme ins Spiel, um so die Vorrangstellung des Rundfunks zu betonen und EU-Überlegungen zu einer Frequenzversteigerung keinen Vorschub zu leisten.

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