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10.03.2011; 12:25 Uhr
Medienpiraterie-Studie: Durchsetzung von Urheberrechten in Schwellenländern wirkungslos
Nur erschwingliche legale Angebote können das Problem beheben

Laut einer Studie zur »Medienpiraterie in Schwellenländern« haben urheberrechtliche Durchsetzungsmaßnahmen in Ländern wie Brasilien, Indien, Russland, Südafrika, Mexiko und Bolivien keine Wirkung. Der »Social Science Research Council (SSCR)« hat drei Jahre lang geforscht und dabei herausgefunden, dass das »explosive Wachstum« der Piraterie im Zuge der Digitalisierung nur als Aufforderung zur Schaffung erschwinglicher legaler Medienangebote und nicht zur Schaffung schärferer Durchsetzungsmaßnahmen aufgefasst werden kann.

In Schwellenländern seien die Preise für Musik, Film und Software gemessen am Einkommen fünf bis zehnmal höher, als in Industrieländern. Deren Märkte wiesen keinen Wettbewerb auf, da globale Firmen sie beherrschen. Die Bevölkerung habe überhaupt kein Unrechtsbewusstsein, sondern begreife Medienpiraterie als normalen, alltäglichen Vorgang. Gegen ihre Möglichkeit, mithilfe günstiger Informationstechnologie Inhalte gratis zu bekommen, könnten auch gewerbliche Piraten nichts unternehmen. Die Industrielobby habe zwar viele neue Durchsetzungsnormen erwirkt. Diese würden jedoch in den betreffenden Ländern nicht umgesetzt.

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