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31.08.2009; 16:40 Uhr
EU-Kommissarin Reding steht Verhandlungen zwischen Google und nationalen Bibliotheken positiv gegenüber
Mitgliedsstaaten sollen Aufbau der europäischen Internetbibliothek »Europeana« weiter vorantreiben

Der Aufbau der Internetbibliothek »Europeana« kommt ein knappes Jahr nach ihrem Start im November 2008 (vgl. Meldung vom 21. November 2008) nur langsam voran. Derzeit seien nur rund fünf Prozent aller digitalisierten Bücher in »Europeana« zu finden, wie die zuständige EU-Kommissarin für die Informationsgesellschaft, Viviane Reding, bekannt gab. Unter den Mitgliedsstaaten sei Frankreich mit einem Anteil von etwa 50 Prozent Vorreiter; die übrigen Staaten lägen trotz umfangreicher Bestände ihrer Nationalbibliotheken weit zurück, so Reding. Gleichzeitig erfolgte damit ein Appell, mehr Bücher zu digitalisieren und über »Europeana« einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hier begrüßte die Kommissarin auch Verhandlungen um öffentlich-private Digitalisierungsprojekte, wie sie derzeit beispielsweise zwischen italienischen und französischen Bibliotheken und dem Internetkonzern Google geführt werden.

Gleichzeitig forderte Reding eine Anpassung des Urheberrechts an das digitale Zeitalter. Derzeit bildeten ausschließlich gemeinfreie Werke den Bestand der »Europeana«, während es sich bei den Beständen der Nationalbibliotheken weit überwiegend um urheberrechtlich geschützte, aber vergriffene Werke handele. Hier sprach sich Reding für eine EU-weite Regelung zur Digitalisierung und Zugänglichmachung vergriffener oder verwaister Werke aus.

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