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02.12.2009; 20:31 Uhr
Antwort auf »Google Books«: Bundesregierung plant »Deutsche Digitale Bibliothek«
Vernetzung von 30.000 Kultur- und Wissenseinrichtungen und Anbindung an »Europeana«

Die Bundesregierung hat am Mittwoch, dem 2. Dezember 2009 die Einrichtung einer nationalen Online-Bibliothek beschlossen. Ab 2011 sollen in der sog. »Deutschen Digitalen Bibliothek« (DDB) mehr als 30.000 Kultur- und Wissenseinrichtungen verbunden werden und Bürgern ein zentraler Zugriff auf Bücher, Bilder, Archivalien, Skulpturen, Noten, Musik und Filme ermöglicht werden. Gleichzeitig soll die Bibliothek über moderne Such- und Präsentationstechniken verfügen. Auch eine Verknüpfung mit dem europäischen Digitalisierungsprojekt »Europeana« ist geplant, um so den deutschen Anteil am Gemeinschaftsvorhaben zu erbringen. Die Finanzierung des Aufbaus der »DBB« soll im Rahmen des Konjunkturpakets II durch den Bund erfolgen. Kosten für den laufenden Betrieb sollen je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen werden.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann bezeichnete das Projekt als einen »Quantensprung« und ein »Jahrhundertprojekt«, das einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der kulturellen Identität und zum Urheberrechtsschutz liefere. Inhalte der künftigen »Deutschen Digitalen Bibliothek« seien über Jahrhunderte gesammelt und mit staatlichen Mitteln ohne kommerzielle Zwecke finanziert und bilde so eine »angemessene Antwort auf Google«, so Neumann, der in diesem Zusammenhang auf den wesentlichen Unterschied zwischen der »DBB« und »Google Books« hinweist: Bei der Errichtung der »DBB« sollen Rechteinhaber vorab der entsprechenden Nutzung ihrer Werke zustimmen.

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