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23.12.2003; 11:39 Uhr
Freispruch des DeCSS-Entwicklers Johansen bestätigt
Absicht, die Medienindustrie zu schädigen kann nicht nachgewiesen werden

Der Entwickler des Entschlüsselungsprogramms DeCSS, Jon Lech Johansen, ist laut eines Berichts der Onlineausgabe der norwegischen Zeitung »Aftenposten« vom 22.12.2003 im Berufungsprozess um die Entwicklung und Verbreitung des DeCSS-Codes freigesprochen worden. Das Osloer Berufungsgericht begründete seine Entscheidung damit, dass der Gebrauch der Software für den privaten Gebrauch nicht gegen geltendes norwegisches Recht verstoße. Johansen hatte glaubhaft gemacht, dass er die Software zu dem Zweck geschrieben habe, als DVD gekaufte Filme auf seinem Linux-Rechner abspielen zu können. Der DeCSS-Code ist eine Programmanweisung, die eine Entfernung des bei DVDs verwendeten so genannten Content Scramblin Systems (CSS) und ein Abspeichern von DVDs auf Festplatte oder CD-ROM ermöglichen. Die Motion Picture Association äußerte sich enttäuscht zu dem Urteil und forderte den Gesetzgeber auf, »diesen augenscheinlichen Defekt in Norwegens Gesetzen schnellstmöglich zu beheben«.

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[IUM/kr]

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