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29.10.2013; 13:00 Uhr
Schwedische Musiker planen Klage gegen Warner und Universal
Forderung nach fairem Anteil an »Spotify«-Einnahmen

Eine Gruppe schwedischer Musiker hat in der vergangenen Woche angekündigt, gerichtlich gegen Universal Music und Warner Music vorgehen zu wollen. Sie fordern eine faire Aufteilung der Einnahmen, die die Labels aus dem Streaming-Dienst »Spotify« ziehen. Andernfalls drohen sie damit, ihre Musik von dem Dienst abziehen zulassen. Dies meldet »musikmarkt«.

Die Musiker wehren sich dagegen, dass die meisten Labels auf die Einnahmen von Streaming-Diensten das gleiche Prinzip anwenden wie beim Verkauf physischer Tonträger. Der Künstler erhalte etwa sechs bis zehn Prozent der Einnahmen. Die deutlich geringeren Kosten und Risiken beim Beliefern von Streaming-Diensten würden nicht berücksichtigt. Ihr Unmut richte sich daher gar nicht gegen den Streaming-Dienst selbst, sondern gegen die Labels, »die sich zu viel vom Kuchen abschneiden«.

Viele Verträge würden zudem aus einer Zeit stammen, in der das digitale Zeitalter noch nicht angebrochen war, so dass die Erlösbeteiligung am Online-Vertrieb in diesen Verträgen noch nicht spezifiziert worden sei, so der Anwalt der schwedischen Musikergewerkschaft. Diese Argumentation machte sich auch Eminem in einer Klage gegen Universal Music im Jahr 2007 zu nutze. Nach einem mehrjährigen Rechtsstreit bekam der Künstler vor einem US-Berufungsgericht Recht, das ihm schließlich einen Anspruch von 50 Prozent statt dem bei CD-Verkäufen üblichen Anteil von zwölf Prozent zusprach (vgl. Meldung vom 22. März 2011). 

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[IUM/ct]

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