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19.04.2012; 14:17 Uhr
Bundesverband Musikindustrie: Positive Jahresbilanz 2011
Appell für »durchsetzungsstarkes Urheberrecht«

Erstmals seit 15 Jahren hat die Musikbranche in Deutschland wieder einen höheren Umsatz erwirtschaftet. Das ist das Ergebnis der heutigen Jahreskonferenz des Bundesverbands Musikindustrie e.V. (BVMI) in Berlin. Der Gesamtumsatz wuchs im vergangenen Jahr um 0,1 Prozent. Damit verteidige Deutschland seine Position als drittstärkster Musikmarkt der Welt. »Wir befinden uns in einer Stabilisierung, die Trendwende ist aber noch nicht erreicht«, erklärte BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke laut »Welt Online«. Trotz eines leichten Verkaufsrückgangs seien nach wie vor physische Tonträger die wichtigste Säule. »Die CD ist nicht tot«, betont Drücke. Sie habe sich vielmehr als Rückgrat der Branche erwiesen. Den größten Zuwachs mit 28,8 Prozent habe es jedoch im Download-Bereich gegeben.

Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des BVMI, begrüßte in einem leidenschaftlichen Appell für das Urheberrecht, »dass die Debatte über das Urheberrecht mit voller Wucht in der Gesellschaft angekommen ist«. Er kritisierte aber zugleich, dass diese »emotionalisiert und zugespitzt« geführt werde. Es sei kaum mehr erträglich, »wie sich die Politik aus diesem Prozess wegduckt«, so Gorny. In diesem Zusammenhang plädiert er für die Schaffung besserer gesetzlicher Rahmenbedingungen zur Durchsetzung des geistigen Egentums, »zum Beispiel durch Einführung eines Warnhinweissystems bei Urheberrechtsverletzungen im Internet«. Gorny verweist auf die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgelegte Studie zu Warnhinweismodellen (vgl. Meldung vom 3. Februar 2012), »die niemand diskutiert«.  Noch immer gebe es massenhaft illegale Musikangebote im Internet. Von einer Kriminalisierung der Nutzer könne nicht die Rede sein.

Die »Brücke zum legalen Konsum« sehe die Branache im Streaming. Nach Angaben des BVMI erfolgen bereits 18 Prozent der täglichen Musiknutzung über Streamingangebote. »Die Streaming-Dienste demonstrieren anschaulich den Paradigmenwechsel, der in der Musiknutzung stattgefunden hat«.

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