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07.02.2012; 11:22 Uhr
Oracle vs. SAP: Der US-Konzern kündigt neues Verfahren an
Oracle will die per Gerichtsbeschluss reduzierte Schadensersatzzahlung zurückweisen

Der US-amerikanische Softwarekonzern Oracle will Onlineberichten zufolge das Verfahren gegen die deutsche Softwarefirma SAP wegen Urheberrechtsverletzung wieder aufrollen. In dem seit 2007 laufenden Prozess warf Oracle dem deutschen Konkurrenten vor, dass Mitarbeiter der Software-Wartungsfirma TomorrowNow, einer SAP-Tochter, unrechtmäßig auf Datenbanken des US-Konzerns zugegriffen und Software-Updates bei Oracle herunter geladen haben. SAP hatte das Fehlverhalten seiner Mitarbeiter bereits eingeräumt. In dem Prozess ging es nur noch um die Höhe des zu zahlenden Schadensersatzes. Nachdem 2010 eine Jury im kalifornischen Oakland befand, dass SAP zu einem Schadensersatz in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar - die derzeit höchste Summe bei Urheberrechtsverletzungen - zu verurteilen sei (vgl. Meldung vom 25. November 2010), hat Richterin Phyllis Hamilton im vergangenen Jahr diese vorläufige Entscheidung der Jury kassiert. Sie stellte fest, der Betrag sei »extrem übertrieben« und schlug eine reduzierte Zahlung in Höhe von 272 Millionen Dollar vor. Schon damals kündigte Oracle an, das Unternehmen beabsichtige, den vollen Umfang des Schadensersatzes einzutreiben, der ihm zustehe. Oracle sei der Überzeugung, dass die Jury Recht hatte, so eine Konzern-Sprecherin damals. Nun macht das US-Unternehmen ernst und kündigte an, die per Gerichtsbeschluss reduzierte Schadensersatzzahlung zurückweisen zu wollen. Oracle habe keine andere Wahl, als ein neues Verfahren zu bemühen.

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