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02.04.2012; 17:02 Uhr
Blogger unterliegen im Rechtsstreit mit der Huffington Post
US-Gericht weist Millionen-Klage ab

Ein US-Bundesbezirksgericht in New York hat eine Klage von rund 9000 Bloggern, angeführt von einem Aktivisten namens Jonathan Tasini, abgewiesen (Urteil vom 30. März 2012 als pdf-Datei). Mit der Klage forderten die Blogger vom Internetkonzern AOL, dem Onlinemagazin Huffington Post sowie dessen beiden Gründern Arianna Huffington und Kenneth Lerer insgesamt einen Schadensersatz in Höhe von mehr als 100 Millionen US-Dollar. Mit der geltend gemachten Forderung sollten zahlreiche unbezahlte Blog-Beiträge für die Huffington Post ausgeglichen werden.

Nach Ansicht der Blogger war der Wert der im Jahr 2005 gegründeten Huffington Post auf die Mitarbeit der unabhängigen Blogger zurückzuführen, die für ihre Beiträge nicht bezahlt wurden. Ohne diese Beiträge wäre der Verkauf des Onlinemagazins im Februar 2011 für 315 Millionen US-Dollar an AOL nicht möglich gewesen, so die Argumentation von Tasini. Der Verkaufserlös stelle daher eine Bereicherung auf Kosten der unbezahlten Blogger dar. Er selbst habe in über fünf Jahren 216 Beiträge geliefert. Das Gericht wies die Klage mit der Begründung ab, niemand habe die Blogger dazu gezwungen, ohne Aussicht auf Bezahlung wiederholt für die Huffington Post zu schreiben. Die Blogger hätten sich vielmehr nie ernsthaft Geldleistungen erwartet. Die Publikation als solche sei die Belohnung gewesen, nicht die Bezahlung. 

Dokumente:

[IUM/ct]

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