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18.03.2004; 17:02 Uhr
Weltweit größter Coup gegen Raubkopierer in Deutschland geglückt
19 Internetserver sichergestellt - Film- und Softwareraubkopien in einem Umfang von 38 Tegabyte vorrätig

Gemeinsam mit den Strafverfolgungsbehörden in München, Bochum und Frankfurt am Main haben Ermittler der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) am 16. und 18.3.2004 die weltweit größte Durchsuchungsaktion gegen Raubkopierer in Deutschland durchgeführt. Bei den bundesweiten Durchsuchungen in fast 800 Wohnungen, Firmenräumen und Rechenzentren konnten 19 Internetserver sichergestellt werden, die Film- und Software-Raubkopien im Umfang von insgesamt 38 Terabyte zur Verbreitung vorrätig hielten. Dies entspricht nach Angaben der GVU einem Speichervolumen von fast 800 modernen Computern. Außerdem beschlagnahmten die Ermittler mehr als 40.000 Datenträger und weitaus mehr als 200 Computeranlagen. Die ermittelten Tätergruppen bilden das erste Glied in der Verbreitungsstruktur der Raubkopien. Es handelt sich laut der Pressemitteilung um Personen, die für die Herstellung und die Erstveröffentlichung von mehr als 500 Kinofilmen im Zeitraum von 2001 bis 2004 verantwortlich gewesen sein sollen.

Im Rahmen der bundesweiten Aktion haben die Ermittler eine Bande von Wirtschaftskriminellen im Ruhrgebiet auffliegen lassen, die seit etwa fünf Jahren Händler mit aktuellen Kinofilmen und neuester Software auf DVDs und Video-CDs versorgt haben soll. Durch eine direkte Anbindung an die Release-Groups hatte die Bande einen Zeitvorsprung, den sie für Massenkopierung und -verkauf nutzte. Der GVU zufolge ist der Arbeitsablauf professionell organisiert gewesen. So hätten die Wartung der technischen Anlagen, die Coverproduktion und die Herstellung der CDs jeweils in den Händen von Spezialisten gelegen.

Parallel führten Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Köln zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen eine große Bande von Hackern u.a. wegen des Verdachts der Computersabotage und Datenveränderung. Die Hacker sollen in Rechenzentren insbesondere von Firmen und Institutionen eingedrungen sein, um dort Speicherplatz auf Servern zur Verbreitung dieser Filme und Software zu nutzen.

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