Onlineberichten zufolge hat die Tochter des Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot Klage gegen den Münchner Riva Verlag eingereicht. Sie fordere, die über ihren im vergangenen August verstorbenen Vater geschriebene Biografie vom Markt nehmen zu lassen sowie die Zahlung von Schadensersatz wegen Verstößen gegen das Urheberrecht. Das Buch enthalte nach Ansicht von Susanne von Bülow zu viele wörtliche Zitate. Der Zitatzweck sei nicht gegeben. Die Biografie sei streckenweise nur aus den typischen Äußerungen und dem eigentümlichen Humor des Komikers zusammengebaut, so die Anwältin der Loriot-Tochter laut »Spiegel Online«. Der Verlag hingegen verstehe die Klage nicht. Eine außergerichtliche Einigung habe Susanne von Bülow abgelehnt. Auf das Angebot, die Zitate gemeinsam durchzugehen und gegebenenfalls einige zu streichen sei sie nicht eingegangen. Nach Verlags-Auffassung werde in dem Buch ein »übliches Verfahren der Zitierung« verwendet. Die Biografie bestehe zu acht Prozent aus Zitaten und jede Quelle sei korrekt nachgewiesen. 

Nach Ansicht des Riva Verlags ist der Rechtsstreit für die gesamte Buchbranche von großer Bedeutung. »Wenn sie damit durchkommt, könnten Verlage überhaupt keine Biografien mehr veröffentlichen«, erklärte Oliver Kuhn, Riva-Geschäftsführer.  

Das LG Braunschweig hat schriftliches Vorverfahren angeordnet. Ein Termin zur ersten mündlichen Verhandlung steht noch nicht fest.

Dokumente:

• Artikel im Stern vom 5. Juli 2012
• Artikel bei Spiegel Online vom 5. Juli 2012