Wirtschaftsverbände lehnen Leistungsschutzrecht für Presseverleger ab
Der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) hat sich zusammen mit Spitzenverbänden des Handwerks, des Handels und weiteren Wirtschaftsverbänden in einer gemeinsamen Erklärung gegen das geplante Leistungsschutzrecht für Presseverleger ausgesprochen. Die Verbände sprechen von einer milliardenhohen Abgabenlast für die Wirtschaft. Das Leistungsschutzrecht sei in keiner Weise geeignet, den digitalen Herausforderungen Rechnung zu tragen, heißt es in der Presseerklärung.
Die Verlage erhielten aus Sicht der Unterzeichner eine Privilegierung, die angesichts anderer wertvoller Inhalte im Internet »systemfremd« sei. Die Leistung der Verleger gehe nicht über die anderer Anbieter hinaus und könne daher auch nicht als »institutionell-organisatorische« Leistung geschützt werden. Im Hinblick auf die zu erwartende Kostenbelastung seien die Verbands-Unternehmen gezwungen, den Zugang zu Verlagsseiten des In- und Auslandes auf ihren internetfähigen Geräten zu sperren.
Dokumente:
- Pressemitteilung des BDI vom 23. September 2010
- Gemeinsame Erklärung zum Vorhaben eines Leistungschutzrechtes für Presseverleger (pdf)
Institutionen:
Permanenter Link zu dieser News Nr. 4046:
https://www.urheberrecht.org/news/4046/
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