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20.10.2011; 12:45 Uhr
WIPO berät über Copyright und Kreativität im digitalen Zeitalter
»Enabling Creativity in the Digital Environment: Copyright Documentation and Infrastructure«

Über die Anpassungsmöglichkeit und -notwendigkeit des Urheberrechts im digitalen Zeitalter wurde auf einem globalen Meeting in der WIPO diskutiert. Ein Teilnehmer fasste das Anliegen der Konferenz laut »Intellectual Property Watch« zusammen: »Inventing the future is what this conference is all about«. Es wurde beklagt, dass es zurzeit keine »Copyright-Infrastruktur« gebe, welche eine globale und differenzierte Auswertung von Urheberrechten ermöglicht. Darauf führt Jun Wu, der Chinas erste Musikplattform »R2G« leitet, die große Diskrepanz zwischen dem Umsatz mit digitaler Musik und der Beteiligung der Musikindustrie an diesem Umsatz zurück. In China belaufe sich der Umsatz auf 2,7 Milliarden Dollar, während nur 40 Millionen auf die Musikindustrie entfielen. Jun schlägt daher eine vereinheitlichte Registrierung für Copyrights vor, der eine klare Definition desselben zugrunde liegen müsse. Lediglich die kommerzialisierbaren Rechte sollten hier berücksichtigt werden, nicht nutzergenerierte Inhalte. An seinem Argument, Urheberrechte könnten derzeit in China wegen der fehlenden Infrastruktur nicht monetarisiert werden, entzündete sich eine Diskussion. Komponist Jörg Evers, der die GEMA vertrat, warf ein, dass der Urheberschutz in China aufgrund mangelnder Gesetzgebung schlecht sei. Dies sei der Grund für die von Jun beklagten Monetarisierungsschwierigkeiten.

Im Bereich des internationalen Schutzes audiovisueller Darbietungen verkündete die WIPO letzten Monat weitere Fortschritte. Die Generalversammlung habe entschieden, 2012 eine diplomatische Konferenz einzuberufen, auf der ein entsprechendes internationales Abkommen verabschiedet werden soll (vgl. auch Meldung vom 27. Juni 2011)

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