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11.01.2012; 13:56 Uhr
SACEM startet Pilotprojekt zur Nutzung von »Creative Commons«-Lizenzen
»Mehr Flexibilität für die Künstler«

Die französische Verwertungsgesellschaft SACEM startete am 1. Januar 2012 ein 18-monatiges Pilotprojekt zur Nutzung von »Creative Commons«-Lizenzen (CC-Lizenzen). Medienberichten zufolge kam die SACEM damit dem Wunsch der Künstler nach mehr Flexibilität in der Bestimmung der jeweiligen Verwertungsmodelle nach. Die Künstler haben nun die Möglichkeit, einzelne Werke unter eine der drei nicht-kommerziellen CC-Lizenzen zu stellen. Je nach gewählter Lizenz ist das »filesharing« von Werken oder auch die gebührenfreie Erstellung und Veröffentlichung von Remixen durch Nutzer möglich. Die Beschränkung auf die nicht-kommerziellen CC-Lizenzen ermöglicht es der SACEM, weiterhin Abgaben für die kommerzielle Nutzung zu sammeln und an ihre Mitglieder auszuschütten. So werde ein Gleichgewicht zwischen dem Wunsch der Künstler nach nicht-kommerzieller legaler Nutzung im digitalen Umfeld einerseits und der Notwendigkeit der Vergütung kommerzieller Nutzung andererseits hergestellt, so Online-Berichte. Bislang hatten die Künstler im Rahmen von Buy-out-Verträgen die entsprechenden Verwertungsrechte an allen Werken an die SACEM abzutreten. Die SACEM ist nach BUMA/ STEMRA (Niederlande), KODA (Dänemark) und STIM (Schweden) die vierte Verwertungsgesellschaft, die diesen Weg einschlägt. 

Bernard Miyet, Präsident des SACEM-Vorstands erklärt, diese ausgewogene Vereinbarung sei ein Vorteil für Autoren, Komponisten und Verlage, die nun ihre Werke im nicht-kommerziellen Umfeld bewerben dürfen, dabei aber die Möglichkeit behalten, eine gerechte und nachhaltige Vergütung für die kommerzielle Nutzung ihrer Werke zu erhalten. Paul Keller, »Creative Commons«-Mitglied lobt das Pilotprojekt und die damit verbundene Flexibilität der Künstler, sich an das digitale Zeitalter anzupassen. Er hofft, dass diese Vereinbarung auch weiteren Verwertungsgesellschaften als Inspiration dienen werde. 

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