Eine Gruppe deutscher EU-Abgeordneter mehrerer Parteien sieht das »Internet, wie wir es kennen« in Gefahr, wenn ein Leistungsschutzrecht auf europäischer Ebene eingeführt würde. Ohne freies Verlinken gebe es kein freies Netz, so die Abgeordneten. Mit ihrer kürzlich gestarteten Kampagne »Save The Link« setzen sich die Beteiligten dafür ein, die freie Verlinkung von Inhalten im Internet zu sichern. 

Per »Youtube«-Video werfen die EU-Parlamentarier dem deutschen EU-Kommissar Günther Oettinger vor, seine Pläne für ein europäisches Leistungsschutzrecht bedrohten das Internet. Das geplante EU-Leistungsschutzrecht würde schon das Teilen von kleinsten Ausschnitten aus Artikeln verbieten, so der Vorwurf. Auch Links auf Social-Media-Plattformen wie »Facebook« oder »Twitter« seien dann in der Form nicht mehr möglich. Der Plan der EU-Kommission sei »absurd«. Er verfehle die digitale Wrklichkeit. 

Oettinger hat sich in den vergangenen Wochen gegenüber Verlegern und Journalisten für das neue Leistungsschutzrecht stark gemacht (vgl. Meldung vom 23. Oktober 2016 und Meldung vom 30. September 2016). Dabei betonte er stets, dass private Nutzer weiterhin Fotos und Links zu Artikeln auf Social-Media-Kanälen veröffentlichen können, »ohne dafür zu zahlen«. 

Dokumente:

• Meldung bei Spiegel Online vom 24. Oktober 2016
• Meldung bei Heise Online vom 24. Oktober 2016