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29.03.2017; 21:15 Uhr
»El Pais« warnt vor europäischem Leistungsschutzrecht
Spanische Tageszeitung fordert Regulierung durch Kooperation statt Konfrontation

Die spanische Tageszeitung »El Pais« warnt vor der Einführung eines europäischen Leistungsschutzrechts und wendet sich entschieden gegen mehrere europäische Verlegerverbände, die für ein Leistungsschutzrecht plädieren. Das Modell sei bereits in Deutschland und Spanien gescheitert. Diejenigen irrten sich, die aus den übertragenen Rechten von Autoren »eine Festung machen wollen, von der aus eine verpflichtende und unverzichtbare Steuer auferlegt wird«, zitiert »Golem« aus einem Artikel der Tageszeitung vom vergangenen Freitag. 

Medien und IT-Firmen müssten einen Weg der Kooperation und nicht der Konfrontation einschlagen. »El Pais« fordert eine Regulierung, die ein Wachstum an Lesern und Einnahmen ermöglicht. Das geplante Leistungsschutzrecht würde hingegen den Prozess des digitalen Wandels ersticken, heißt es in dem Artikel. 

Auf EU-Ebene werden die Pläne des früheren Digitalkommissars Günther Oettinger inzwischen in den Ausschüssen des Parlaments diskutiert. Wie »Golem« berichtet, könne die Abgeordneten noch bis kurz vor Ostern Änderungswünsche zum kürzlich veröffentlichten Bericht der Verhandlungsführerin Therese Comodini Cachia (vgl. Meldung vom 9. März 2017) einbringen. Diese sollen am 3. Mai 2017 im Rechtsausschuss diskutiert werden. Eine Abstimmung über die Vorschläge sei für Mitte Juni vorgesehen. 

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[IUM/ct]

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