Wegen der Veröffentlichung eines Interviews mit dem russischen Oppositionspolitiker Alexei Nawalny in der Bild will Altbundeskanzler Gerhard Schröder rechtliche Schritte einleiten. Das gab der SPD-Politiker auf seinem Profil in dem sozialen Netzwerk linkedin bekannt.

In dem fraglichen Interview behauptete Nawalny, welcher sich seit einem Giftanschlag zur Behandlung in Deutschland befindet, der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sei "ein Laufbursche Putins". Hintergrund der Äußerung ist u.a. Schröders Engagement für den russischen Energiekonzern Rosneft und die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Laut eigenen Angaben stört Schröder insbesondere die Behauptung Nawalnys, Schröder würde hierfür verdeckte Zahlungen vom russischen Präsidenten Wladimir Putin erhalten. Dies bezeichnete Schröder jedoch als falsch.

Schließlich habe die Bild das Interview veröffentlicht, obwohl auch Nawalny selbst keine Belege für diese Behauptung habe, so Schröder, und er zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen konnte. Dies sei eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Auch gegenüber anderen Medien kündigte der Altbundeskanzler ein Vorgehen an, sofern diese die Behauptung übernehmen sollten.

Dokumente:

• Interview der Bild mit Nawalny vom 7. Oktober 2020
• Stellungnahme von Schröder auf linkedin vom 7. Oktober 2020