Die vier Gründer des sog. Bit-Torrent-Trackers »The Pirate Bay«, Fredrik Neij, Gottfrid Svartholm Warg, Peter Sunde Kolmisoppi und Carl Lundström, müssen sich ab dem 16. Februar 2009 vor einem schwedischen Strafgericht verantworten. Ihnen wird Beihilfe zu Urheberrechtsverstößen vorgeworfen. Bei einem Bit-Torrent-Tracker handelt es sich um eine Sammlung von Links zu Inhalten, die über das Bit-Torrent-Protokoll illegal im Internet mit anderen Usern getauscht werden. »The Pirate Bay« ist dabei das weltweit größte Angebot seiner Art; auf seinen Servern selbst sind keine illegalen Dateien abgelegt.

Die Betreiber, die sich als Vermittler von Kultur und Medien im Internet verstehen, zeigten sich im Vorfeld des Verfahrens zuversichtlich, dass das Gericht zu ihren Gunsten entscheiden werde, da auch die schwedische Regierung in der Vergangenheit vergeblich versucht habe das ihr Angebot zu verbieten. Der Fortbestand von »The Pirate Bay hänge nicht vom Ausgang des Verfahrens ab, wie sie am vergangenen Sonntag ebenfalls erklärten.

Als Nebenkläger im Strafverfahren wurden zahlreiche große Filmstudios und Plattenfirmen zugelassen, die auf ein richtungsweisendes Urteil im Kampf gegen Internet-Piraterie hoffen. Für das Verfahren wurden insgesamt 13 Prozesstage angesetzt; mit einer Entscheidung ist für den 4. März 2009 zu rechnen

Einen Teilerfolg konnten die Rechteinhaber bereits im vergangenen Jahr in Dänemark verbuchen, als der dänische Internetprovider Sonotel gerichtlich dazu verpflichtet wurde, seinen Kunden den Zugang zu »The Pirate Bay« zu sperren (vgl. Meldung vom 28. November 2008).

Dokumente:

• Meldung tagesschau.de vom 16. Februar 2009