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26.10.2006; 15:17 Uhr
Dänischer Internetanbieter muss Website von »allofmp3« sperren
Kopenhagener verpflichtet Tele2 zu Sperren des Zugangs für alle seine Kunden

Ein Vollstreckungsgericht der Stadt Kopenhagen hat angeordnet, dass der dänische Internet-Service-Provider Tele2 seinen Kunden den Zugang zur Internetseite des russischen Musikanbieters Allofmp3 sperren muss. Das Verfahren hatte die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) Dänemark angestrengt. Einer Pressemitteilung vom 26.10.2006 der Dachorganisation zufolge beruft sich allofmp3 für den Betrieb seines Dienstes, über den Musikkopien verkauft werden, auf Lizenzierungen durch die russische Verwertungsgesellschaft ROMS - eine entsprechende Übertragung von Wahrnehmungsrechten soll aber durch keines der IFPI-Mitglieder erfolgt sein. Bereits im Februar 2006 hatte der Oberste Gerichtshof von Dänemark, Höjesteret, geurteilt, dass Telekommunikationsunternehmen dazu verpflichtet sind, die Internetverbindungen von solchen Kunden zu unterbrechen, die Internetpiraterie im Wege des Filesharings betreiben (siehe Meldung vom 12.2.2006).

John Kennedy, Chairman und Chief Executive von IFPI, zeigte sich zufrieden von der Entscheidung, da allofmp3 sich in einem unfairen Wettbewerb zu solcehn Websites befunden habe, über die das legale Angebot von Musik erfolge. Demgegenüber bezeichnete laut »Gulli.de« vom 26.10.2006 der Direktor des Verbands der Telekommunikationsunternehmen in Dänemark, Ib Tholstrup, das Urteil als Zensur, da Internet Provider lediglich freien Zugang zu Informationen im Netz böten. Nun aber müssten sie die Informationen sortieren, was angesichts der Fülle der Angebote schwierig zu erfüllen sei.

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